PM 06-16 “Wenn schon Exzellenz an Universitäten, dann doch bitte auch für die Lehre!”

Landesstudierendenvertretung verleiht ihrer Kritik an der Exzellenzinitiative Nachdruck

Die Konferenz Sächsischer Studierendenschaften (KSS) bekräftigt ihre Kritik an den Vorhaben der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) zur Exzellenzinitiative, die heute vorgestellt werden sollen. “Wer ständig nur auf Spitzenforschung fokussiert ist und dabei das notwendige Fundament, die grundständige Lehre, vernachlässigt, der verprellt potenzielle Nachwuchsforscher*innen!”, so Paul Hösler, Sprecher der KSS.

 Die heute vorzustellenden Beschlüsse werden wohl ihr Ziel, die größtmögliche Einbeziehung des Abschlussberichtes der Imboden-Kommission, verfehlen. “Wer exzellente Forschung haben möchte, muss nicht nur mehr Finanzmittel für die Hochschulen insgesamt bereitstellen, sondern auch exzellente Lehre fördern!”, so Felix Ramberg, ebenfalls Sprecher der KSS. Die beschlossenen Verteilungsschlüssel der ohnehin knappen Finanzmittel für das gesamte Hochschulsystem bevorzugen zusätzlich noch die Universitäten, welche sich ohnehin schon stark in die Drittmittelabhängigkeit begeben haben. Forschung und Lehre dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. “Nur mit einer gleichwertigen Förderung beider Grundaufgaben der Hochschulen gelingt Spitzenlehre und Spitzenforschung sowie motivierter, wissenschaftlicher Nachwuchs”, so Ramberg weiter.

“Das Problem der prekären Beschäftigungen im akademischen Mittelbau wird mit der dritten Phase der Exzellenzinitiative nicht beseitigt. Es muss auch sichergestellt sein, dass die eine Milliarde Euro bis zu den Beschäftigten gelangt”, so Hösler. Ramberg fügt hinzu: “Einzig die durch Imboden empfohlene Ausweitung autonomer Befugnisse von Rektoraten wird aus den Reihen der GWK begrüßt. Demokratisch legitimierte und agierende Gremien wie der Senat werden bereits jetzt durch vereinzelte Rektorate und vor allem durch die schattendemokratischen Hochschulräte ausgespielt. Weitere Befugnisse für diese Schattenkabinette sind nicht weiter hinnehmbar!”

Gemeinsam bekräftigen Ramberg und Hösler ihre Auffassung, dass gute Hochschullehre, Grundlagenforschung und das Ende von prekären Beschäftigungsverhältnissen nicht durch weiteren Wettbewerb zwischen Bildungseinrichtungen gelingen kann, sondern nur durch eine grundständige, staatliche Ausfinanzierung der Hochschullandschaft. Abschließend stellen Ramberg und Hösler klar: “Wenn schon Leuchttürme in der Forschung, dann muss es diese auch in der Lehre geben. Sonst bleibt es düster”.

Die KSS vertritt als gesetzlich legitimierte Landesstudierendenvertretung alle 105.000 Studierenden an Sachsens staatlichen Hochschulen.

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