AfD-Normalisierung bedroht Demokratie

Sächsische Landesstudierendenvertretung fordert klare Abgrenzung der Uni Leipzig zur AfD

Am Mittwoch war die Immatrikulationsfeier der Universität Leipzig. Hierzu wurden auch AfD-Abgeordnete eingeladen. Aus diesem Anlass wurde die Immatrikulationsfeier von studentischen Protesten begleitet.
Die Konferenz Sächsischer Studierendenschaften (KSS) nimmt den Protest der Studierenden ernst und erwartet ein Umsteuern der Hochschulen in Sachsen.

„Eins ist ganz klar: Die AfD ist eine Gefahr für unsere Demokratie! Sie versucht, die Demokratie vorzuführen und sie aus den Parlamenten heraus zu zersetzen und zerstören. Wenn die AfD zu repräsentativen Veranstaltungen wie der Immatrikulationsfeier eingeladen wird, normalisiert die Uni automatisch ihre Positionen und Einstellungen. An den sächsischen Hochschulen haben Demokratiefeindlichkeit und die Verächtlichmachung von Menschenrechten jedoch keinen Platz“, erklärt Paul Steinbrecher, Sprecher der KSS, und schildert seine Eindrücke von der Demonstration vor und im Gewandhaus: „Das Signal war klar: Die Studierenden wollten die AfD nicht dabei haben und haben sich dafür kurzfristig versammelt. Einige sind für das Zeichen sogar extra nicht zu ihren Lehrveranstaltungen gegangen. Im Gewandhaus wollten die Studierenden nur die Feier genießen. Mit der Anwesenheit der AfD war das aber nur noch schwer möglich.“

Ludwig Firkert, Sprecher der KSS, kritisiert die vorangetriebene Normalisierung der AfD: „Diese Partei aus Rechtsextremen und Verschwörungstheoretikern steht mittlerweile in den Umfragen für die Landtagswahl im kommenden Jahr bei 33 %. Wahlerfolge dieser Partei sind gefährlich für Demokratie, Menschenrechte, Vielfalt und Toleranz. Die Hochschulen können das nicht einfach so ignorieren, sondern müssen klar gegen menschenverachtende und rechte Positionen Stellung beziehen.“