PM 03/17 – Studierende fordern Bekenntnis der Staatsregierung zur Lehramtsausbildung in Chemnitz

Die Konferenz Sächsischer Studierendenschaften (KSS) spricht sich für einen Erhalt des Studiengangs Lehramt an Grundschulen an der Technischen Universität Chemnitz aus. Die rund 100 Studienplätze pro Jahr werden nicht über den Universitätshaushalt, sondern über ein befristetes Programm durch die Staatsregierung finanziert. Die Einschreibung neuer Studierender wird nach aktuellem Stand innerhalb der nächsten drei Jahre eingestellt.

“Das Grundschullehramt in Chemnitz ist von besonderer Bedeutung für die Region. Eine regionale Ausbildung von Grundschullehrer*innen trägt langfristig zur Deckung des Bedarfs an Lehrer*innen in Sachsen bei”, erklärt Daniel Irmer, Sprecher der KSS, “Klar ist jedoch auch, dass die TU Chemnitz bereits jetzt am Limit ist und die Studienplätze nicht aus ihrem Budget stemmen kann. Wir fordern daher die Entfristung des Programms und eine Aufstockung der Personalstellen, Finanzmittel und Studierendenzielzahlen der TU um diese Daseinsvorsorge zu erfüllen.”

Der Studiengang zeichnet sich besonders durch das Erweiterungsfach Deutsch als Zweitsprache (DaZ) und eine Ausbildung im Bereich Wirtschaft-Technik-Haushalt/Soziales (WTH) aus und bildet somit eine wichtige Säule der Lehramtsausbildung in Sachsen. Eine Übernahme des Angebots ohne die Programmfinanzierung des Landes würde für die Universität bedeuten an anderen Instituten drastische Kürzungen vollziehen zu müssen.

“Für uns ist klar, dass wir die Lehramtsausbildung in Chemnitz erhalten wollen, doch nicht unter diesen Konditionen. Nur wenn die TU Chemnitz ausreichend und mit zusätzlichen unbefristeten Stellen ausgestattet wird, kann eine weitere Ausbildung von Grundschullehrer*innen erfolgen. Es braucht also seitens der Staatsregierung ein eindeutiges Bekenntnis zu Chemnitz. Unterbleibt dieses, ist es unter den gegebenen Umständen unumgänglich die Lehrer*innenausbildung in Chemnitz wieder zu schließen. In Konsequenz müssen dann jedoch auch Leipzig und Dresden ihre Kapazitäten im Grundschullehramt erweitern. Dass am Ende die Schüler*innen in Sachsen das jahrelange Spardiktat an sächsischen Hochschulen ausbaden müssen, ist jedoch ein exzellentes Armutszeugnis für den Freistaat Sachsen”, so Irmer abschließend.

Die KSS vertritt als gesetzlich legitimierte Landesstudierendenvertretung alle 105.000 Studierenden an Sachsens staatlichen Hochschulen. Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an den Sprecher der KSS:
Daniel Irmer – 0170 5524069

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